Drone flying near sea

Drohnen Aktien unter dem Radar

Themen wie autonomes Fliegen beziehungsweise Flugtaxis ziehen regelmäßig das Interesse von Investoren auf sich. Sobald spekulatives Kapital in die Märkte fließt, wird auch dieser Zukunftstrend gerne an der Börse gespielt. Während der Corona-Pandemie etwa gehörten Drohnen Aktien zu den absoluten Highflyern, ehe dann die Zinswende Ende 2021 den Tiefflug einläutete.

Mit dem Überfall auf die Ukraine erwachten viele dieser Werte wieder zum Leben. Denn welchen Nutzen selbst unscheinbare Miniaturmodelle auf dem Schlachtfeld haben, ist mittlerweile weitestgehend bekannt. Einer der größten Profiteure dieser Entwicklung war und ist AeroVironment (ISIN: US0080731088). Seit Beginn der „Spezialoperationen“ hat die Aktie des Drohnenproduzenten sagenhafte 300 Prozent gewonnen. Auch in der Logistik tut sich einiges. Walmart beispielsweise hat im Juni verkündet, seinen Drohnenlieferdienst auf über 100 Filialen auszuweiten. Weitere positive News gibt es aus der Zivilen Luftfahrt. Das Start-up Joby Aviation (ISIN: KYG651631007) etwa durfte zuletzt erfolgreiche Flugtaxi-Tests in Dubai verkünden: Die Aktie schoss um 17 Prozent in die Höhe.

Bei vielen dieser „Pure Player“ handelt es sich allerdings um Hot Stocks! In Foren und Börsenbriefen sind die Werte bekannt, der Anteil an „Shaky Hands“ ist hoch und negative Nachrichten führen schnell zu herben Kursverlusten. Dennoch: Aktienhaus Lauer hat drei Drohnen Aktien gefunden, die wortwörtlich unter dem Radar fliegen …

ENAV

Berichte über Flugausfälle aufgrund von Drohnenverkehr mehren sich. Warum also nicht in ein Unternehmen investieren, das für die Flugsicherung zuständig ist? Die ENAV S.P.A (ISIN: IT0005176406) mit ihren Area Control Centres (ACC) nimmt sich ebendiesem Problem an und besitzt mittlerweile einen klaren, wenn auch staatlich regulierten, Burggraben. Noch beschränkt sich die Zuständigkeit auf den italienischen Flugraum, doch die Chancen stehen gut, dass ENAV auch außerhalb der eigenen Landesgrenzen zum Zug kommt.

Denn über Erfahrung und Know-how verfügt man allemal: Seit einem Vierteljahrhundert sichert ENAV den italienischen Flugraum und spielt seit 1946 eine zentrale Rolle im nationalen Verkehrsschutz. Drohnen sind zwar eine Erscheinung der Neuzeit – erst seit 2017 steht mit der DJI Mavic Pro auch allen Hobby-Drohnen-Fliegern eine kompakte und bedienungsfreundliche Drohne parat. Doch ENAV hat sich zügig auf die unbemannten Senkrechtstarter eingelassen: Schon 2018 ging im Rahmen einer Kooperation mit D-Flight eine UTM-Plattform an den Start, die nun sogar jedem Otto-Normalverbraucher die Möglichkeit bietet, völlig legal abzuheben.

Angefangen bei der Drohnenregistrierung über den Identifikationsnummernerwerb bis hin zur Routenplanung liefert D-Flight ein Rundum-Paket für Drohnenfreunde. Auch die Einsicht in Flugverbotszonen ist möglich. Beziehungsweise ratsam! Verstöße werden mit mehreren tausend Euro geahndet. In Deutschland können bis zu 50.000 Euro fällig werden. Allerdings ist D-Flight mehr als ein Kontrollorgan: Die Infrastruktur der Italiener darf als Nadelöhr sämtlicher UAM- beziehungsweise UTM-Aktivitäten verstanden werden. Bisweilen auf den italienischen Flugraum beschränkt, doch die jüngsten Entwicklungen lassen auf Expansion hoffen …

Mehr als ein Kontrollorgan! Über die Plattform D-Flight ist ENAV fest im (italienischen) UAM/UTM verankert. Neben der Überwachung zählt zunehmend auch die Unterstützung wissenschaftlicher Projekte zu den Aufgaben von ENAV. So gelingt etwa bereits der Bluttransport für labordiagnostische Zwecke über die Plattform. Quelle: d-flight.it

Zuletzt stellte die Geschäftsführung eine deutlich auslandsbezogene Wachstumsstrategie vor, zu der auch direkte Investitionen, zunächst in Form von lokalen Headquarters, gehören. Insbesondere Saudi Arabien, Brasilien und Indien scheinen für die Südländer in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle zu spielen. Im April betonte Konzernchef Monti, man sehe ENAV als „führendem Akteur im unbemannten Flugbetrieb“ und strebe die Expansion in „neue, wachstumsstarke Märkte“ an. Aber auch in der EU will ENAV wachsen: Neben aktuellen Kooperationen wie etwa mit Eurocontrol bestehen vor allem auf wissenschaftlicher Ebene zahlreiche Joint-Ventures sowie Beteiligungen, beispielsweise zur Infrastruktursicherung und Notdienstunterstützung.

Einen großen Pluspunkt verdient sich ENAV unter den unbekannten Drohnen Aktien aufgrund seines Anteils an ESSP, dem Betreiber des europäischen Satellitensystems EGNOS. Rund 17 Prozent besitzt man am Satellitennetz, welches die GPS-Ausstrahlung abwickelt. Auf diesem Weg könnte ENAV seinen Drohnen-Support nochmals stärken, schließlich gibt es für GPS keine Reichweitenbegrenzung, sodass die von ENAV unterstützten Drohnen weltweit zum Einsatz kommen können.

Aller Wachstumsperspektive zum Trotz müssen Anleger zwei Wermutstropfen schlucken. Zunächst ist ENAV in einem regulierten Markt tätig und kann allein aufgrund der 53-prozentigen Beteiligung durch den Staat Italien nur bedingt wachsen. Immerhin: Die Drohnensparte fällt in den unregulierten Geschäftsbereich, trägt jedoch nur minimal, rund 2,7 Prozent, zum Gesamtergebnis bei. Des Weiteren fällt die Bewertung recht üppig aus. Das KGV liegt bei 30,1 das KUV bei 2,1. Demgegenüber steht ein nahezu konstanter Umsatz, der in den letzten sieben Jahren in einer Spanne zwischen 700 Millionen und 1 Milliarden Euro schwankt. Zwar kletterte der Umsatz in den letzten Jahren leicht, doch angesichts des stagnierenden Cashflows ist und bleibt die ENAV Aktie sportlich bewertet.

Zugleich werden geduldige Anleger mit einer Dividendenrendite von 7,8 Prozent belohnt. Die Ausschüttung gilt als gesetzt, denn mit Ausnahme des Krisenjahres 2020 erfolgte stets eine üppige Aktionärsvergütung bei angemessener Verschuldungsquote. Im Qualitäts-Check der TraderFox GmbH verdient sich die ENAV S.P.A Aktie 8 von 15 Punkten und im Piotroski-F-Score 7 von 9 Punkten.

Maximal-Chart der ENAV Aktie in EUR (Börse Frankfurt). Quelle: finanzen.net

GUT ZU WISSEN

Drohnentechnik steckt bei Weitem nicht mehr in den Kinderschuhen. Die Folge: Mittlerweile existiert ein Dschungel an Fachvokabular. Neueinsteiger verlieren hier schnell den Überblick. Zum Glück hat Drone-Zone ein ausführliches Drohnen-Lexikon auf die Beine gestellt.

Warum sich ein Blick in das Nachschlagewerk bereits heute lohnt, liegt auf der Hand. Allein der zivile Drohnenmarkt verzeichnet seit 2015 ein jährliches Wachstum von 9 bis 14 Prozent. Dieser Trend soll weiter anhalten, tendenziell sogar zunehmen.

Insbesondere im Rahmen von Inspektions- und Wartungsarbeiten bei diverser Infrastruktur wie Windkraftanlagen und Stromleitungen sowie in der Landwirtschaft zwecks Feldvermessung und Pflanzenschutz dürfte die Drohne bald zum Mittel der Wahl aufsteigen.

Garmin

Ebenfalls kein Schnäppchen ist die Garmin Aktie (ISIN: CH0114405324). Bei den Schweizern stimmen jedoch Zahlenwerk und Bilanz wie bei nur wenigen Titeln. Obendrein darf der Konzern als ein Sprungbrett für das anbrechende Drohnenzeitalter gesehen werden. Mittlerweile gehören bei Weitem nicht nur Fitnessarmbänder und Navigationsgeräte zur Produktpalette von Garmin.

Zwar hält man sich bedeckt, was das Engagement in Sachen eVOTL & Co. angeht. Wer frühere Quartalsberichte durchstöbert, stellt jedoch fest, dass der Konzern mehrere Partnerschaften eingegangen ist und nun als Zulieferer namhafter Drohnenproduzenten agiert. Konkret stattet man zum Beispiel die eingangs erwähnten First Mover Archer und Joby aus. Für beide Drohnenexperten fertigt Garmin das G3000-Deck, bestehend aus Displays und Sensoren. Der Kartenriese gibt über die Partnerschaften und die Erlöse wenig preis. Die Einnahmen dürften nur einen kleinen Teil des jüngsten Rekordergebnisses ausmachen, könnten sich jedoch bald als einer der besonders wachstumsstarken Teilbereiche entpuppen.

Die derzeitigen Geschäftsbereiche umfassen Outdoor, Fitness, Marine, Auto und nicht zuletzt Aviation. Zuletzt genannte gehört tatsächlich zu den besonders wachstumsstarken Sparten – seit 2015 konnte Garmin den Umsatz in diesem Bereich mehr als verdoppeln. Mittlerweile trägt Aviation knapp 15 Prozent zum Umsatz bei. Dass dieser Anteil bald auf über 20 Prozent steigt, erscheint sehr wahrscheinlich. Neben Archer und Joby gehört auch der brasilianische Luftfahrtriese Embraer zu den Abnehmern der Drohnentechnik. Die Südamerikaner beliefern zentrale Wachstumsmärkte und profitieren derzeit von den Qualitätsproblemen beim Krisenkonzern Boeing.

Des Weiteren verfügt Garmin über eine erprobte und zuverlässige Software-Plattform. Neben spezifischen, also auf konkrete Garmin-Hardware ausgerichteten Lösungen kann der Konzern auch eine Reihe an plattformübergreifender Programme anbieten. Mit Autoland etwa ist Garmin in Hunderten Kleinflugzeugmodellen verschiedenster Hersteller vertreten. Hier genießt Garmin aufgrund der geringen Fehlerquote einen hervorragenden Ruf. Stand heute ist kein einziger systemrelevanter Ausfall bekannt! Ebenso geschätzt wird Garmin für Updates. In diesem Punkt gelten die Schweizer als das Nonplusultra, denn die Updates gelangen direkt ins Cockpit, etwa per WLAN, und müssen nicht, wie bei der Konkurrenz üblich, zunächst auf externe Speichermedien geladen und dann über Umwegen installiert werden.

Derzeit ist Garmins Flugassistent Pilot ausschließlich mit bemannten Systemen kompatibel. Doch die Chancen stehen gut, dass das „Rundum-Paket“ alsbald auch in unbemannter Avionik zum Einsatz kommt. Der Download gelingt Quelle: garmin.com

Derzeit ist der Großteil der Software klassischen Avioniksystemen vorbehalten. Da man jedoch bereits Programme zur autonomen Flugüberwachung (Flight Envelope Protection) sowie Logistiklösungen für Drohnen anbietet und zudem „Grundbausteine“ von Autoland und anderen Systemen als Exklusiv-Software an seine Drohnen-Partner vertreibt, könnte bald ein allgemeines Rollout erfolgen. Selbiges gilt für Pilot. Der Flug-Assistent ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht mit Drohnen kompatibel, kann jedoch auf die Steuerungseinheit der Kleinstflieger umgeschrieben werden.

Pilot darf überspitzt als der Platzhirsch unter Flug-Assistenten bezeichnet werden, denn neben der engen Verzahnung mit Garmins eigener Avionik grenzt sich das Programm durch umfangreiche Echtzeit-Wetterinformationen und weiteren Feinheiten von der breiten Konkurrenz ab. Wer auf Highlights à la Automatic Weight & Balance Calcultion zurückgreifen möchte, wählt ein monatliches/jährliches Abo. Dies verschafft dem Konzern einerseits wiederkehrende Einnahmen und andererseits wertvolle Insights für die Erstellung KI-basierter Flugsoftware.

Wie bereits erwähnt, wird die Garmin Aktie zu einem stolzen Preis gehandelt. Konkret spricht man dem Papier aktuell ein KGV von 28,4 und ein KUV von 6,4 zu! Damit liegt die Bewertung nochmals deutlich über dem 5-Jahres-Durchschnitt von rund 22 beziehungsweise 4,8. Zugleich stimmen Umsatz-, Gewinn- und sogar Margenentwicklung: Seit 2015 konnte der Umsatz um 125 Prozent auf 6,3 Milliarden US-Dollar, der Gewinn um 210 Prozent auf 1,4 Milliarden US-Dollar und die Nettomarge von 16,8 auf 22,4 Prozent gehoben werden.

Abgesehen vom Geschäftsjahr 2022 wachsen seit über einer Dekade sowohl Umsatz als auch Gewinn kontinuierlich an. Ein wahres Schweizer Uhrwerk! Dieser Trend soll sich auch im laufenden Geschäftsjahr fortsetzen: Schätzungsweise wird Garmin einen Rekordumsatz von 6,85 Milliarden US-Dollar und einen Rekordgewinn von 1,56 Milliarden US-Dollar erwirtschaften. Verständlich, dass im Qualitäts-Check 13 Punkte und im Piotroski-F-Score sogar 8 Punkte stehen.

Maximal-Chart der Garmin Aktie in USD (Börse NYSE). Quelle: finanzen.net

Motorola Solutions

Von wegen Handybauer! Seit dem Verkauf der Smartphone-Sparte an Google (Alphabet) im Jahr 2011 hat sich Motorola Solutions (ISIN: US6200763075) zu einem Schwergewicht der westlichen Infrastruktur herangemausert. Zuletzt schwächelte die Motorola Aktie und notiert nach wie vor knapp 20 Prozent unter ihrem Allzeithoch, konnte kürzlich jedoch aus dem kurzfristigen Abwärtskanal ausbrechen. Die Chancen, dass der jahrelange Aufwärtstrend wieder aufgenommen wird, stehen mehr als gut: Motorola spielt mittlerweile bei sicherheitskritischen Kommunikationslösungen eine zentrale Rolle und stattet Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste sowie Militärs mit modernster Netzwerkinfrastruktur aus. Selbst die Bundeswehr setzt auf Motorola.

Neben dem Verkauf der Hardware boomt das Servicegeschäft. Zwar generiert die Dienstleistungssparte mit 41,7 Prozent den kleineren, jedoch besonders stark wachsenden und interessanten Teil der Umsätze. Stichwort Skaleneffekte. Da die USA beziehungsweise die dortige Regierung einen der größten Kunden darstellen und derzeit in zahlreichen Bereichen massive Einsparprogramme vorantreiben, befürchten Anleger offenbar rückläufige Wachstumszahlen.

Doch die Befürchtungen könnten sich als unbegründet, zumindest aber überzogen herausstellen. Außerdem zählen neben Funkgeräten, Computer- sowie Radiosystemen und Bodycams schließlich auch Drohnen zum Produktsortiment. Zwar fertigen die Amerikaner die Flieger nicht selbst, vertreiben sie jedoch über mehrere zuverlässige Distributoren an ebenso zuverlässige Kunden.

Aktuell stattet Motorola Rettungskräfte (Polizeibehörden und Feuerwehren) und vereinzelt auserwählte Privatunternehmen zwecks „Critical Infrastructure Monitoring“ mit der IF800 Tomcat (Inspired Flight) und der Trace Nano (Vantage Robotics) aus. Die Landeplattformen installiert Motorola in Eigenregie: Bestückt mit Ladefunktion sowie Heiz- und Kühltechnik zur Lokalisierung über die drohneneigene Thermalkamera erfreut sich die Logistiklösung zunehmender Beliebtheit.

Die Drohneninfrastruktur, vorrangig die Plattform CAPE, wird von mehreren Regierungsbehörden stark nachgefragt. Drohnen selbst produziert Motorola zwar nicht, installiert jedoch verlässliche, mit zahlreichen Features ausgestattete Landeplattformen. Quelle: motorolasolutions.com

Das eigentliche Herzstück der Drohnen-Kampagne ist CAPE. Die Abkürzung steht für Command and Aerial Platform Environment, also „Befehls- und Luftfahrzeug-Umgebungs-Plattform“. CAPE umfasst neben Funktionen zwecks GEO-Positionierung, Fernsteuerung, Flugplanung für den vollautonomen Einsatz und Echtzeit-Videoübertragung auch eine Software für die Beweisverwaltung sowie -sicherung. Letzteres geschieht dual, also über lokale Speichermedien sowie die verschlüsselte Cloud. Das Komplettpaket wird übrigens per SaaS vertrieben, was wiederkehrende Umsätze sichert und Preiserhöhungen erleichtert.

Überhaupt dürfte sich Motorola zu einem Software-Riesen entwickeln: Vor wenigen Tagen präsentierte der Global Player mit VESTA Hybrid einen umfangreichen KI-Assistenten, der mithilfe von Radius Mapping-Technologie neue Standards im Bereich sogenannter Public Safety Answering Points setzt. Auch hierbei handelt es sich um SaaS, die in Kürze in den gesamten USA zum Einsatz kommt! Motorolas Plan: In Verbindung mit dem ohnehin breiten Technologiepaket, bestehend aus Überwachungskameras, Fingersensoren, Zutrittssystemen und Drahtloskomponenten (samt Inter- und Intranet) sowie der erstarkenden Drohneninfrastruktur einen Burgraben in der Stadt von morgen schaufeln.

Allerdings hat die Börse das Potenzial von Motorola erkannt. Und eingepreist! Mit einem KGV von 34,4 sowie einem KUV von 6,2 für das laufende Geschäftsjahr erscheint die Motorola Aktie auf den ersten Blick als „priced for perfection“. Bedenkt man jedoch das PEG-Ratio, so zeigt sich, dass das Papier mit einem Faktor von 1 gerade noch fair bewertet ist. Die bisherige Entwicklung stimmt allemal: In den letzten zehn Jahren konnte man den Umsatz von 5,7 Milliarden US-Dollar und den Gewinn von 610 Millionen US-Dollar auf zuletzt 10,8 beziehungsweise 1,6 Milliarden US-Dollar steigern.

Für das laufende Geschäftsjahr werden 11,4 Milliarden US-Dollar beim Umsatz und sogar 2,1 Milliarden US-Dollar beim Gewinn erwartet! Dies offenbart die operative Stärke: Während der Umsatz seit 2015 um knapp 100 Prozent zulegte, schoss der Gewinn um 600 Prozent in die Höhe. Die Nettomarge konnte somit von zehn Prozent auf nun über 15 Prozent angehoben werden. Der Qualitäts-Check vergibt 14 Punkte, also quasi die Bestnote. Im Piotroski-F-Score erntet Motorola „nur“ 7 Punkte.

Maximal-Chart der Motorola Solutions Aktie in USD (Börse NYSE). Quelle: finanzen.net

Fazit

Drohnen leisten bereits in zahlreichen Bereichen einen essenziellen Beitrag. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Flughelfer fernab von Militäroperationen auch in unserem Alltag zum Einsatz kommen. Drohnen Aktien dürfen demnach durchaus Teil eines wachstumsorientierten Depots sein. Die Positionsgröße sollte jedoch gut überlegt sein: Regulatorische und technische Veränderungen könnten insbesondere Pure Player unter Druck bringen und den derzeitigen Höhenflug abrupt beenden. Anders sieht es bei ENAV, Garmin und Motorola aus. Die Unternehmen verfügen bereits über ein solides Basisgeschäft und liefern vielmehr die Infrastruktur für die aufziehende Himmelsrevolution. Deutlichen Wachstumschancen steht somit ein begrenztes Rückschlagrisiko gegenüber.

Die geringsten Turbulenzen dürften die Papiere der ENAV S.P.A. und Garmin Ltd. verursachen. Während die Schweizer für einen soliden Aufwärtstrend sowohl bei der Geschäftsentwicklung als auch beim Aktienkurs stehen, versprechen die Italiener in erster Linie Stabilität. Die ENAV Aktie darf als eine schlafende Wette auf den Durchbruch des europäischen Drohnenmarkts verstanden werden. Bis der Markt die Stärke der Italiener erkennt, beruhigt eine üppige Dividende.

Wer wiederum auf einen Hidden Champion des digitalen Wandels setzen möchte, greift zur Motorola Aktie. Auch hier stimmt der langfristige Trend, doch der Innovationsdruck ist beachtlich. Die Konkurrenz schläft nicht! Sollte sich Motorola durchsetzen und seine Drohnenplattform ausbauen, könnte sich der Marktwert des Ex-Handy-Bauers nochmals vervielfachen, wohingegen insbesondere die ENAV Aktie vergleichsweise begrenztes Kurspotenzial besitzt.

Haftungsausschluss

Der Autor weist darauf hin, dass er keinerlei Gewähr für die Richtigkeit und Aktualität der im Text genannten Informationen gibt. Zudem besteht die Möglichkeit, dass er Aktien der erwähnten Unternehmen besitzt und/oder zu erwerben gedenkt, wodurch ein Interessenkonflikt gegeben sein kann. Wer also Anlageentscheidungen auf Basis der in diesem Beitrag genannten Angaben trifft, handelt auf eigene Verantwortung.

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